11 ungewöhnliche Besonderheiten bei den Amisch

Bild: Imago / ZUMA Wire

Mennonitische Gemeinden gibt es heutzutage noch hier und da in Bayern. Amische jedoch findet man in Deutschland nicht mehr. Amische sind Kriegsdienstverwigerer und gelten als Pazifisten. Vor etwa hundert Jahren sind sie nach Amerika ausgewandert.

Amisch-Frauen sind dem Mann untergeordnet und übernehmen hauptsächlich die Rolle der Hausfrau. Die Amisch-Frauen müssen den Regeln ihres Mannes folgen, heiraten und Kinder gebären. Ihre Aufgabe ist es, sich um die Kinder und den Haushalt zu kümmern.

Amische leben agrarisch und verzichten auf moderne Technologien. Die Bergpredigt und ihr Gemeinschaftsleben und Familienleben macht ihren Alltag aus. Moderne Kleidung, fließendes Wasser oder Strom gelten in dieser Glaubensgemeinschaft als verboten. Sehen Sie hier selbst, welche Regeln vorherrschen.

1. Gesichtslose Puppen

Bild: ChesPal (Debra Heaphy), CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Die Amische leben abgeschieden von „unserer Welt“. Sie lehnen vielerlei Dinge ab, die für uns normal und alltäglich sind. Ihre Alltagsgegenstände stellen die Amische selbst her. Die Amisch-Frauen sorgen für das Wohl der Familie und kümmern sich um die Kinder.

Die Amisch-Kinder haben auch Spielsachen. Die Amisch-Frauen nähen für ihre Kinder Puppen – doch ein Gesicht sucht man vergebens bei diesen Puppen. Nach dem Glauben der Amische haben die Puppen keine Gesichter, um vor Eitelkeit und Stolz abzuschrecken.

Aus diesem Grund lehnen die Amische auch Spiegel ab, die für uns völlig selbstverständlich und alltäglich sind. Stolz und Eitelkeit ist etwas, was Amische nicht dulden.

2. keine Musikinstrumente

Bild: Fedi, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Amische lehnen Musikinstrumente ab. Sie sind der Meinung, das Musikinstrumente Mittel zur Selbstdarstellung sind und diese Stolz und Gefühle der Überlegenheit fördern würden. Diese Merkmale duldet die Glaubensgemeinschaft nicht.

Ihre Stimme ist das schönste Instrument. Daher verlassen sie sich nur auf ihre eigene Stimme, um musikalische Gesänge zu produzieren. Moderne Technikgeräte, die Musik abspielen, lehnen die Amische ebenso ab. Sie möchten nicht in einer modernen Welt leben, die fortschrittliche Methoden nutzt.

Die Amische sind daher wohl eher nicht die idealsten Gesprächspartner, um über die neuesten Hits zu sprechen. Da sie in ihrer eigenen Gemeinschaft leben, kommt der direkte Kontakt zum modernen Menschen sowieso selten zustande.

3. Ausschluss aus der Gemeinschaft bei Fehlern

Bild: Amy Lutz / Shutterstock.com

Besitzt jemand beispielsweise einen modernen Gegenstand, wie einen Computer, kann er aus der Gemeinschaft der Amische ausgeschlossen werden. Selbiges gilt für Jemanden, der Alkohol trinkt oder aber in der Kirche nicht kniet.

Die Regeln der Amische sind streng und müssen befolgt werden, um an der Gemeinschaft teil haben zu dürfen. Teils werden Mitglieder von der Gemeinschaft gemieden, weil sie sich nicht regelkonform verhalten haben. Der Kontakt wird komplett abgebrochen.

Dies erfolgt sogar zwischen nahen Verwandten, wie Eltern und Kindern. Dabei wird jeglicher Kontakt abgebrochen. Derart von der Glaubensgemeinschaft abisoliert, sollen die gemiedenen zur Vernunft kommen, ihre Fehler erkennen und möglichst zur Kirche zurückkehren.

4. Fotos unerwünscht

Bild: Greg Kelton / Shutterstock.com

Fotos oder Selfies gehören für Viele zum normalen Alltag. Viele Amische jedoch wollen nicht fotografiert werden. Die Ablehnung basiert auf dem Gedanken, dass der Mensch Gottes Nachbildung ist und nicht bildlich dargestellt werden dürfe.

Weiterhin sehen die Amische auch die Fotografie als eine Ausdrucksform von Eitelkeit, welche sie, ähnlich wie Spiegel oder Puppen mit Gesichtern, ablehnen. Einige Amische willigen dennoch zur Fotografie ein, allerdings nur, wenn das Foto in einem natürlichen Zusammenhang aufgenommen wird.

Gestellte Bilder mit Posen werden in der Regel abgelehnt. Darüberhinaus möchten die meisten Amische auch, dass ihr Gesicht nicht auf den Bildern zu sehen ist. Fotoapparate besitzen die Amische selbst nicht.

5. kein Luxus

Bild: Imago / ZUMA Wire

Das Foto zeigt das absolute Gegenteil einer Amisch-Frau. Eine Amisch-Frau besitzt keine luxeriösen Artikel, wie Schmuck oder Make-up. Sie geht nicht zur Maniküre oder zum Friseur. All dies sind für Amische Mittel und Methoden der Eitelkeit und Überheblichkeit, die rigeros abgelehnt werden.

Die Amisch-Frau geht nicht ohne Kopfbedeckung außer Haus. Die Kleidung der Amisch-Frauen ist untereinander konform und wirkt sehr altmodisch. Kleidung mit Markenaufnähern tragen Amische nicht. Durch ihren altertümlichen Kleidungsstil erkennt man die Amische recht schnell.

Shoppingtouren durch Modeläden gibt es bei den weiblichen Amischen nicht. Auch Make-up wird abgelehnt. Ihr Look ist rein natürlich und ohne dekorativen Mittel oder Maßnahmen.

6. Knöpfe verboten

Bild: Imago / Gonzales Photo

Ja, Sie haben richtig gelesen. Bei den Amischen sind Knöpfe verboten. Sie könnten entweder zu dekorativ wirken, oder aber an das Militär erinnern. Amische sind Pazifisten und lehnen Gewalt und Krieg absolut ab.

Da auch Knöpfe an das Militär erinnern könnten, werden diese nicht benutzt und sind verpönt. Stattdessen werden Ösen oder Haken verwendet. Neben Knöpfen sind auch Reissverschlüsse und Gürtel bei den Amischen nicht erlaubt.

Die Amische legen Wert auf schlichte, aber dennoch hochwertig gehaltene, funktionale Kleidung, die ohne schmückendes Beiwerk auskommt. Ein Knopf ist aus „unserem“ alltäglichen Leben nicht wegzudenken – die Amische jedoch verzichten bewußt auf diesen kleinen Helfer.

7. Amische gelten als gesünder

Bild: Imago / Aurora Photos

Verglichen mit der übrigen Bevölkerung Amerikas gelten Amische als gesünder. Sie lehnen aus Glaubensgründen Alkohol, Drogen und Nikotin ab. Auch Autos oder fortschrittliche landwirtschaftliche Geräte sucht man bei den Amischen vergebens.

Dadurch arbeiten Amische körperlich mehr, wodurch Übergewicht und deren Folgen bei Amischen quasi nicht vorkommen. Amische ernähren sich überwiegend durch selbst angebautetes Gemüse und Obst, dass sehr vitaminreich und gesund ist. Sie bewegen sich viel in freier Natur, was ebenfalls gesundheitsfördern ist.

Bereits Amisch-Kinder sind im Vergleich zu Kindern der übrigen Bevölkerung gesünder. Ihr Lebensstil senkt auch das Risiko für Allergien oder Asthma. Im Gegensatz zu anderen Fortschritten im Bereich der Technik werden medizinische Fortschritte nicht abgelehnt.

8. Ausnahmen zulässig

Bild: Imago / Danita Delimont

Amisch ist nicht gleich Amisch. So gibt es Gemeinschaften, deren Regeln strenger sind, als andere Amisch-Gemeinschaften. Bestimmte technologische Fortschritte können bei den Amischen durchaus als Ausnahmen erlaubt sein.

In einigen Gemeinschaften werden Traktoren oder Mähdrescher erlaubt und sogar Telefone. Grundsätzlich bekommen Amische schon technische Fortschritte mit und nutzen diese beispielsweise auf Arbeiten außerhalb ihrer Amisch-Gemeinschaft. Jeglicher Fortschritt wird nicht sofort abgelehnt, sondern sehr kritisch hinterfragt.

Amische freuen sich zum Beispiel nicht über die Erfindung der Glühbirne. Sie nutzen lieber Petroliumlampen, die ebenfalls hell leuchten. Ausnahmen bei den Amischen sind also durchaus möglich. Es gibt teils große Unterschiede zwischen den Amisch-Gemeinschaften.

9. Blaues, grünes oder violettes Hochzeitskleid und keine Ringe

Bild: Imago / Aurora Photos

Wenn man an ein Hochzeitskleid denkt, denkt man zumeist an ein weißes, auffälliges Kleid. Das Hochzeitskleid bei den Amisch-Frauen ist in der Regel blau und seltener grün oder violett.

Das Brautkleid wird von der Braut selbst genäht. Sie fertigt auch die Kleider ihrer Brautjungfern selbst. Das Kleid wird nach der Hochzeit zum bedeutendsten Kirchengewand der Amisch-Frau und traditionell wird die Frau sogar irgendwann darin beerdigt.

Auch das Hochzeitskleid der Amisch-Frau ist alles andere als pompös. Verzierungen mit Spitze oder Perlen sucht man vergebens. Da persönlicher Schmuck bei den Amischen nicht erlaubt ist, werden auch keine Ringe getauscht. Es gibt weder Verlobungsringe, noch Hochzeitsringe.

10. Glaubensgemeinschaft ohne Kirche

Bild: Imago / ZUMA Wire

In Anbetracht der Tatsache, dass sich die Amish-Gemeinde um den Glauben dreht, mag es überraschend sein zu erfahren, dass die Amish in der Regel keine physischen Kirchengebäude haben.

Stattdessen ziehen sie es vor, zu Hause mit Freunden und Nachbarn an ihrer Seite zu beten. Dies hilft ihnen, sich Gott und ihrer Gemeinschaft näher zu fühlen. Daher wird der Gottesdienst wöchentlich in einer anderen Familie abgehalten.

Ein Kirchengebäude, das andere Religionen besitzen und das aufwendig verziert ist, gibt es bei den Amischen nicht. Die Gemeinschaft und die familiäre Struktur in ihrer Glaubensidee sind der Reichtum der Amische. Eine Kirche wird daher nicht benötigt.

11. Altersgeheimnis

Bild: Imago / ZUMA Wire

Bei den Amischen gibt es ein besonderes Merkmal. Es gibt in den Gemeinschaften sehr viele Mitglieder mit hohem Alter, die trotz des hohen Alters rüstig und fit sind. Insgesamt gilt der Lebensstil der Amische als gesünder im Vergleich zur restlichen Bevölkerung.

Wissenschaftler aus Miami forschten nach den Gründen für diese erstaunliche Fitness im hohen Alter bei den Amischen. Sie untersuchten 263 Amische, die die 80 Jahre erreicht oder auch überschritten hatten. 2/3 der Menschen fungierten als Kontrollgruppe.

Das übliche Drittel wurde kategorisiert als „erfolgreich alternd“ – die Personen zeigten weder geistige noch physische Krankheiten. Sie zeigten eine niedrige Erkrankungsrate, waren sozial aktiv und beschrieben sich selbst als zufrieden.

12. Amisch-Frisuren werden zu Trends

Bild: Imago / Loop Images

Während die Amische auf dekorative Mittel, wie Make up, Schmuck und ähnliches verzichten, sind die Frisuren der Amisch-Frauen oft sehr schön geflochten unter ihrer Kopfbedeckung. Viele Frauen der restlichen Bevölkerung träumen von derartigen Frisuren und kopieren diese teils auch.

Während die Amische sich im Bereich der Mode nicht von außen beeinflussen oder inspirieren lassen, inspirieren sie Frauen der modernen Welt. Generell verzichten die Amisch-Frauen und Mädchen auf unnötige Frisuren. Angeblich haben die Amisch-Frauen diese Frisur tagelang, weil sie einfach gut hält.

Die Amisch-Frau denkt nicht an das Unterstreichen ihrer eigenen Schönheit. Es sollte praktisch sein… Manchmal können praktische Dinge auch ansehnlich sein!

Interessant: Wussten Sie, dass die Erde früher zwei Monde hatte?

Es gibt eine Theorie, dass die Erde vor Milliarden von Jahren zwei Monde hatte. Der kleinere Mond soll schließlich mit dem größeren kollidiert sein und dabei eine Seite des heutigen Mondes dicker gemacht haben. Diese Theorie versucht, einige der Unterschiede in der Zusammensetzung und Struktur der Mondoberfläche zu erklären.