Der Wilde Westen in der amerikanischen Geschichte wird oft durch die westliche Expansion von Siedlern zur Erschließung von Land westlich des Mississippi charakterisiert. Die Zeitlinie des Wilden Westens, manchmal auch als Alter Westen bezeichnet, beginnt im Allgemeinen um die Zeit des Louisiana Purchase (1803) und endet 1912, als die letzten Festlandstaaten der Union beitraten. Diese erstaunlichen Wildwest-Fotos fangen die ganze Ära ein.
Die Expansion des Westens kam sicherlich nicht ohne Kontroversen aus. Man muss nicht lange suchen, um tragische Geschichten von Tod und Blutvergießen an der Grenze zu finden. Machen Sie Ihre eigene Reise durch das junge Amerika mit diesen erstaunlichen Wildwest-Fotos von vor mehr als einem Jahrhundert.
1. Bill Hickok
„Wild“ Bill Hickok war einer der berühmtesten Grenzsoldaten des Alten Westens. Berühmtheit erlangte er durch seine Abenteuergeschichten (von denen sich einige als frei erfunden herausstellten). Früher wie auch heute gab es schon immer klassische Schwätzer, die sich ihr Ego durch ein paar erfundene Geschichten ein wenig aufpolieren wollten.
Hickok wurde 1876 während eines Pokerspiels getötet. Er wurde von einem verärgerten Zocker erschossen. Hickok hatte zwei Paare – Asse und Achten – in der Hand, die heute als „Dead Man’s Hand“ bekannt sind. Wenn Sie also beim Poker mal eine solche Hand haben, werfen Sie sie lieber weg, wer weiß wer da gerade mit Ihnen am Tisch sitzt.
2. Amerikanische Ureinwohnerinnen
Die Geschlechterrollen in den Kulturen der amerikanischen Ureinwohner waren weitaus fortschrittlicher als anderswo. Männer und Frauen erlernten oft die gleichen Fertigkeiten, einschließlich Kochen, Nähen, Reiten, Leder häuten und den Umgang mit Waffen. Beeindruckend, wenn man bedenkt, dass man sich später sogar zurückentwickelte.
Hier sitzt eine junge Piegan-Frau auf einer Bergkuppe und trägt ein traditionelles Perlenkleid. Das Foto stammt aus der Zeit um 1910. Es sind vor allem diese Bilder, die eine ganz bestimmte Situation einfangen und diese auch an den Betrachter übertragen. Nur beim Blick auf dieses Fotos fühlt man sich schon in diese Zeit zurückversetzt und ein besonderes melancholisches Gefühl überkommt einen.
3. Auf dem Weg nach Westen
Dieses Foto von 1886 zeigt eine Siedlerfamilie, die vor ihrem Planwagen posiert. Diese Familien waren froh neues Land betreten zu dürfen, jedoch sollte die Freude nicht wirklich lange halten. Damals waren die Lebensbedingungen hart, jedoch nicht so unwürdig wie man es sich heute vorstellt. Es gab Brunnen, ausreichend Lebensmittel und auch die ärztliche Versorgung war bereits relativ gut entwickelt.
Mit dem Louisiana Purchase im Jahr 1803 begann die massive Expansion der Amerikaner in westliche Gebiete. Insgesamt wurden 828.000 Quadratmeilen für 15 Millionen Dollar von Frankreich gekauft. Die folgenden Jahre waren dann Geschichte, wenn man sich jedoch die Preise anschaut, kann man heute nur staunen.
4. Der Pony-Express
Dies ist Broncho Charlie Miller, angeblich das letzte überlebende Mitglied des Pony Express, der später in Buffalo Bill’s Wild West Show auftrat. Der Pony-Express war berühmt dafür, die Kommunikation zwischen dem Osten und dem Westen der Vereinigten Staaten zu etablieren, indem er die Zeit, in der ein Brief quer durch das Land reiste, auf nur 10 Tage verkürzte.
Auch dies ist wieder ein Beispiel dafür, wie sich die Lebensverhältnisse in dieser Zeit rasant verbesserten. Und wenn man es mit heute vergleicht, dann gibt es zwar E-Mail und co, aber wenn man einen Brief durch das Land verschickt, kann es immer noch ein paar Tage dauern.
5. Blick nach Westen
Auf diesem Bild reitet ein indianischer Cowboy auf einem Pferd an den Rand einer Klippe im Monument Valley. In der Ferne braut sich ein Sturm zusammen. Es ist wirklich ein episches Bild und auch eine Aufnahme die man hin und wieder im Fernsehen gesehen hat.
Aufgrund der Beliebtheit des Schauplatzes in frühen Hollywood-Filmen ist das Monument Valley oft das, woran viele denken, wenn sie sich den amerikanischen Westen vorstellen. Immer wieder wurde von dort aus auf eine Schlacht hinuntergeblickt und dies ist der Start für viele Kämpfe gewesen. Ein wirklich eindrucksvolles Bild, welches man sich sicherlich auch so im Wohnzimmer aufhängen würde.
6. Friedenskommission
Das Bild zeigt die Friedenskommission von Dodge City im Juni 1883. Dodge City war eine berüchtigte gesetzlose Stadt – bis Bat Masterson (oben rechts) und Wyatt Earp (zweiter von links) die Friedenskommission gründeten, um für Ordnung zu sorgen. Es war quasi der Beginn der Polizei, diese Kommission konnte einige Streitigkeiten lösen und verhinderte wohl, dass viele Bürger einfach erschossen wurden. Beispielsweise beim Poker…
Earp ist vor allem für seine Beteiligung an der Schießerei am O.K. Corral bekannt, bei der er und seine Brüder zusammen mit Doc Holliday gegen eine Bande von Gesetzlosen antraten, die sich Cowboys nannten. Hatten Sie dieses Bild schon gesehen?
7. Schürfer
Eine Gruppe von Goldsuchern posiert mit ihrer Ausrüstung und einem Pferd, bevor sie sich auf die Suche nach Reichtümern machen. Dieses Foto wurde 1867 im Nordwesten der USA aufgenommen.
Der kalifornische Goldrausch von 1848 bis 1855 führte zur Besiedlung des Staates im Jahr 1850 und war ein wesentlicher Grund für Millionen, ihr Glück im Westen zu suchen. Viele Menschen siedelten in dieser Zeit dort hin, um ihr Glück zu versuchen. Manchen gelang es tatsächlich einiges an Gold zu finden und somit zu großem Reichtum zu gelangen, andere fanden ihr ganzes Leben lang jedoch nichts und starben unglücklich. Das nächste Bild müssen Sie sehen!
8. Indianer auf einer Hügelkuppe
Dieses Bild aus dem Jahr 1908 zeigt acht Crow-Indianer auf Pferden, die von der aufgehenden Sonne hinter ihnen umrahmt werden. Das Bild wurde in Montana aufgenommen. Ein wirklich beeindruckendes Bild, welches man sich auch so im Wohnzimmer aufhängen würde. Den Indianern ging es in den folgenden Jahren, eigentlich bis heute, jedoch nicht gut, ihnen wurde ihr Land und ihre Würde genommen.
Die Crow-Indianer waren dafür bekannt, dass sie in einem großen Gebiet am Yellowstone River lebten, das aus Teilen des heutigen Wyoming, Montana und North Dakota bestand. Viele Nachfahren leben heute auch immer noch dort und setzen sich für die Rechte von Indianern ein.
9. Nicht wie Hollywood
Die Frauen in den Stämmen der amerikanischen Ureinwohner waren weit entfernt von ihrer Darstellung in den meisten Hollywood-Filmen der damaligen Zeit. Es war üblich, dass Frauen das Haus instand hielten, aber das ging weit über das Putzen hinaus. Sie waren erfahrene Hausbauerinnen und hatten die wichtige Aufgabe, das Dach des Hauses intakt zu halten. Sie sammelten auch Feuerholz und reparierten Kleidung und Schuhe.
Dies ist ein Bild von Barbara Rush aus dem Film „Taza, Son of Cochise“ von 1954, die ein indianisches Kostüm trägt. Cochise war der Häuptling der Chiricahua-Apachen und ein wichtiger Anführer während der Apachenkriege. Das nächste Bild ist auch sehr beeindruckend.
10. Proteste gegen die Behandlung von amerikanischen Ureinwohnern
Die Behandlung der amerikanischen Ureinwohner durch die westlichen Siedler war lange Zeit umstritten. Die amerikanischen Ureinwohner waren jahrhundertelang einer Vielzahl von brutalen Behandlungen ausgesetzt. Es gibt immer noch Kontroversen um die Verwendung von Namen und Logos, die viele als beleidigend empfinden.
Sacheen Littlefeather (im Bild) wurde zu einer der führenden Aktivisten für die Bürgerrechte der amerikanischen Ureinwohner. Sie hat Apache-, Yaqui- und Pueblo-Wurzeln und sagt, dass ihr Vater dem Stamm der White Mountain Apache angehörte. Littlefeather hielt 1973 bei der 45. jährlichen Oscar-Verleihung eine Rede für den Schauspieler Marlon Brando, um den Preis für den besten Schauspieler (für der Pate) abzulehnen und gegen die Behandlung von amerikanischen Ureinwohnern in der Film- und Fernsehindustrie zu protestieren.
11. Deadwood
Eine Prozession von Postkutschen, als Teil des Omaha Board of Trade, trägt Passagiere eine Bergstraße in der Nähe von Deadwood, South Dakota, hinunter. Dieses Bild wurde im Jahr 1889 aufgenommen. Der Transport innerhalb des Landes war bereits damals sehr gut aufgestellt, auch wenn es natürlich regelmäßig zu Überfällen kam.
Deadwood wurde zum Schauplatz des gleichnamigen, hochgelobten HBO-Westerns, der die frühe Geschichte der Stadt zeigte. Viele dieser Bilder in der Liste dienten als Vorlage für beeindruckende Filme. Manche stellten das Leben im wilden Westen authentisch dar, andere dagegen machten es fast schon lächerlich. Trotzdem bleibt diese ganze Periode eine ikonische Zeit.