Mann befreit Welpe und bereut es später

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Gern würde Simon die Person finden, die den armen Hundewelpen angekettet im Park zurückgelassen hat. Eine abscheuliche Tat, von einem abscheulichen Menschen. Es gibt keine richtigen Worte für diese Bosheit. Es war vom Grunde auf herzlos.

Als Simon das hilflose Tier fand, wollte er es nur retten und schnell mit nach Hause nehmen. Er wollte dem Welpen das Leben ermöglichen, was er verdient hatte. Simon war fassungslos und wütend, als ihn die Polizei in Handschellen in den Streifenwagen geleitete und ihn auf die nächste Wache brachte. Ohne große Erklärung musste er mit unbeantworteten Fragen im Wagen sitzen. Doch was ist passiert?

1. Es begann mit einem Geräusch im Gebüsch

Wie gewöhnlich fuhr Simon mit seinem Auto in einen nahegelegenen Park um zu Joggen. Dort hatte er den Welpen gefunden. Beinahe wäre er an dem hilflosen Tier vorbeigegangen. Er bemerkte ein leises Wimmern in einem Busch. Nach kurzem Zögern pausierte er seine Laufeinheit, drehte um und untersuchte die Umgebung nach dem Geräusch.


Er schob ein paar Zweige beiseite und war geschockt von einem solch schrecklichen Anblick. In einer kleinen Lichtung hinter dem Gebüsch, an einem kleinen Holzpfosten, war der kleine Welpe mit einer dicken Stahlgliederkette umwickelt, welche mit einem Vorhängeschloss verschlossen wurde. Er hatte keine Chance zu fliehen. Diesen Anblick wird Simon nie vergessen.

2. Die Befreiung

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Der Stahl, aus dem die Kette bestand, war frei von Rost, ziemlich massiv und von bester Qualität. Zuerst wusste Simon nicht, wie er das Tier befreien sollte. Dann sah er, dass die Kette, um den Pfosten gewickelt wurde. Vorsichtig hob er die Kette über den Pfeiler. Er wollte unter keinen Umständen den Welpen verletzen.

Zwar war der kleine Hund noch immer gefangen in der Kette, aber Simon konnte ihn jetzt hochheben und tragen. Über die Stahlkette würde er sich zu Hause Gedanken machen, denn er hatte eine Menge Werkzeuge zu Verfügung.

3. Kein Mensch zu sehen

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Simon schaute sich im Park nach Hinweisen um. Er hielt Ausschau nach jemandem, der für diese Tat verantwortlich sein oder etwas gesehen haben könnte. Mit dem winselnden Tier im Arm lief er um den Tatort herum und suchte nach verdächtigen Personen.

Aber es war aussichtslos. In dieser frühen Morgenstunde sind kaum Leute im Park anzutreffen. Sie würden sich erst in den nächsten Stunden im und um den Stadtpark herumtummeln, um ihrem Alltag nachzugehen. Er wollte keine Zeit mehr verschwenden. Der Welpe, seine Frau nannte ihn später „Locky“, musste von den Ketten befreit werden. Also ging er schnellen Schrittes mit Locky zurück zum Auto.

4. Der Bolzenschneider

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Auf seinem Grundstück angekommen, hatte er nur eines im Kopf. „Wie bekomme ich diese Kette auf?“. Schnell berichtete er seiner völlig perplexen Frau, was vorgefallen war. Sofort verstand Tasha den Ernst der Lage und folgte Simon, mit dem Welpen auf dem Arm, in den Gartenschuppen.


Simon durchforstete die Laube nach Werkzeugen, die helfen könnten. Er sammelte sie alle auf einer Werkbank und entschied sich am Ende für den Bolzenschneider. Mit Bedacht, aber genug Kraft, schnappte er mit dem Gerät in eines der Stahlglieder und befreiteLocky von seinen stählernen Fesseln.

5. Freiheit

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Augenblicklich veränderte sich die Seelenlage des trostlosen Tieres. Locky hüpfte jaulend vor Freude durch den Schuppen und schob alle Ängste beiseite. Simon und seine Frau besitzen zwei Golden Retriever, deshalb war genug Futter über, um den kleinen Kerl zu Kräften kommen zu lassen. Auf der Stelle verputzte er eine ganze Portion und erkundete kurz darauf den Garten.


Der kleine Kerl versprühte mit seinem quieken und hüpfen das pure Glück. An diesem Tag entflammte für das Paar Liebe für den geretteten Welpen. Sie konnten nicht nachvollziehen, wie jemand imstande sein kann, einem Tier so etwas anzutun.

6. Wie geht es weiter?

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Etwa eine Stunde später mussten Entscheidungen getroffen werden. Was sollten sie jetzt mit dem Findelkind tun? Sollte das Paar Flyer aushängen? Immer mit dem unguten Gefühl im Bauch, dass Locky im dümmsten Fall zurück zu seinen Peinigern müsse? Das würden sie nicht übers Herz bringen.

Sollten sie vielleicht zur Polizei gehen, darüber berichten, in was für einer misslichen Lage er den Hund gefunden hatte und eine Anzeige gegen Unbekannt aufnehmen lassen? So hätte man vielleicht den anfänglichen Eigentümer festnehmen und anklagen können. Aber Simon hielt diese Optionen für zu riskant. Er hatte, bis auf die zerstörte Kette mit Vorhängeschloss, keinerlei Beweis dafür, in welchem Zustand er Locky gefunden hatte.

7. Entscheidung

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Simon und Tasha entschieden sich dafür, Locky als Familienmitglied aufzunehmen. Sie haben durch ihre eigenen beiden Hunde viel Erfahrung und würden ihn ein richtiges Zuhause schenken. Beide würden dem Tier die Liebe zukommen lassen, die es verdient hat. Dies sollte das Beste für das Paar und vor allem für das Glück von Locky sein.


Sie waren sich sicher, dass es so am wohltätigsten für den kleinen Locky wäre. Keiner der beiden konnte auch nur erahnen, welche Wendungen diese Geschichte noch nehmen würde und wie sehr sie diesen Entschluss bereuen würden.

8. Eine Woche danach

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Eine Woche lang geschah nichts Auffälliges. An einem Tag als Simon erneut im Park war, diesmal zusammen mit Locky und seinen Golden Retrievern, bemerkte er, dass etwas nicht stimmte. Er fühlte sich beobachtet und hatte das gleiche Gefühl, das seinen Rücken piekte, wie an dem Tag als er Locky in seinem Auto verstaute.

Er bemerkte niemanden, der ihn beobachtete oder auch nur hinterher spähte, aber das ungute Gefühl blieb erhalten. Nach seinem Spaziergang verfrachtet er die Hunde im Auto und fuhr los. Er entschloss sich, auch wenn es paranoid erschien, einen Umweg nach Hause zu fahren.

9. Eine Verfolgung?

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Eine Minute nach der anderen verging, aber seine Befürchtung sollte sich bestätigen. In seinem Rückspiegel tauchte immer wieder das gleiche Auto auf. Ein kleines schwarzes Auto mit leicht getönten Scheiben. Er versuchte die Route zu wechseln, doch egal wie oft er die Spur wechselte, nach kurzer Zeit, tauchte mit etwas Abstand das andere Auto wieder auf.

Diese Verfolgung zog sich über beinahe eine Stunde. Bis Simon das Gefühl hatte, das Auto abgeschüttelt zu haben. Jetzt nahm er den kürzesten Weg zurück zu seinem Haus. Simon hoffte, er hätte sich den Verfolger nur eingebildet.

10. Plötzliche Wendung

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In den nächsten Tagen gab es mehrere Ereignisse. Nicht nur das der unbekannte Wagen an einem Tag vor dem Haus stand und eindeutig Fotos mit einer Kamera gemacht wurden, nein, das Paar wurde auch im Park von einem merkwürdigen Mann, der plötzlich wieder verschwand, beobachtet.


Nach einem erneuten Umweg, der sich diesmal wegen dieses Verfolgers um die halbe Stadt zog, wurden das Ehepaar und Locky vor ihrem Haus von der Polizei in Empfang genommen und mit Handschellen in einem Streifenwagen auf die nächste Wache abtransportiert. Simon und Tasha wussten nicht, wie ihnen geschah.

11. Aufklärung

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Auf der Wache angekommen, erblickten sie den seltsamen Mann. Er weinte vor Freude, als ihm Locky in die Hände gelegt wurde. Simon und Tasha waren verwundert. Sie protestierten und erzählten, wo der Welpe gefunden wurde und wie sie ihn befreiten.

Der Mann erzählte daraufhin seine Geschichte, seine Ex-Freundin hatte ihn dem Hund entwendet, um ihn zu verletzen. Er dachte, sie hätte den Hund verkauft und befürchtete, Simon und seine Frau wären die Käufer gewesen. Nie hätte er mit so einer Gräueltat von ihr gerechnet. Nachdem sich alles geklärt hatte, wurden sie von der Polizei entlassen und beschlossen Freunde zu werden. Sie treffen sich noch heute und sind beste Hundefreunde geworden.